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04. November 2020

Innovationspreis: Gasbranche zeichnet zukunftsweisende Klimaschutzideen aus

Gemeinsame Pressemitteilung von ASUE, BDEW, DVGW und Zukunft ERDGAS anlässlich der Verleihung des 21. Innovationspreises der deutschen Gaswirtschaft
Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft 2020; © Ausrichter
  • 21. Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft verliehen
  • Projekte von Graforce, CM Fluids, evm-Gruppe, Bosch und Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) ausgezeichnet
  • Prof. Dr. Behrendt (TU Berlin): „Die prämierten Projekte zeigen, wie gasförmige Energieträger zum Gelingen der Energiewende beitragen können.”

Unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie wurde heute zum 21. Mal der Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft verliehen. Getragen wird der Preis von den vier Branchenverbänden ASUE, BDEW, DVGW und Zukunft ERDGAS sowie den diesjährigen Partnern Wintershall Dea, Uniper und VNG.

Fast 80 Projekte hatten sich in den fünf Kategorien „Effiziente Energiekonzepte“, „Mobilität & Verkehr, „Klimaschutz & Kommune“, „Forschung & Entwicklung“ und „Innovative Produkte“ für den Preis beworben. Unter den zahlreichen Einreichungen entschied sich die Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Behrendt, Leiter des Instituts für Energieverfahrenstechnik und Umwandlungstechniken regenerativer Energien an der Technischen Universität Berlin, nun für fünf Projekte.

„Um unsere Klimaziele zu erreichen, die Energiewende weiter voranzutreiben und den Industriestandort Deutschland langfristig zu sichern, brauchen wir Innovationen”, betont Prof. Behrendt. „Die prämierten Projekte zeigen, wie gasförmige Energieträger in vielfältiger Weise wichtige Beiträge zum Gelingen der Energiewende leisten können. Sie verfügen über ein weitreichendes Potenzial zur Klimaschonung und zeigen, dass sich die Gasbranche ihrer Verantwortung bewusst ist und das Energiesystem von morgen aktiv mitgestalten will.“

Die Preisträger nach Kategorien:

Effiziente Energiekonzepte

Graforce GmbH – Emissionsfreie Heizung mit negativer CO2-Bilanz

Heizen und dabei der Atmosphäre CO2 entziehen – das ist das Ziel beim Projekt „MOA-H2eat”. Die Graforce GmbH hat für das Berliner Mercure Hotel „MOA Berlin” eine Wärmeversorgung mit negativer CO2-Bilanz entwickelt. Dazu wird mittels des Verfahrens der Methan-Plasmalyse Biomethan (CH4) in Wasserstoff (H2) und Kohlenstoff (C) zerlegt. Aus dem Wasserstoff produziert das Hotel mit modifizierten Brennwertkesseln und einem Blockheizkraftwerk emissionsfrei Wärme und Strom. Der anfallende feste Kohlenstoff dient als Industrierohstoff und kann im Rahmen einer zukünftigen Kreislaufwirtschaft zum Beispiel zur Kunststoffherstellung genutzt werden.

Mobilität & Verkehr

CM Fluids AG und Flughafen München GmbH – Bio-LNG im Range-Extender-Einsatz zum Upgrade für Dieselbusse

Die „CMF Drive“-Technologie macht aus Dieselbussen klimafreundlichere Hybrid-Fahrzeuge. Dabei verbrennt ein Gasmotor verflüssigtes Biomethan (Bio-LNG). Die so erzeugte Energie wird in einer kleinen Pufferbatterie, die die elektrische Antriebsachse des Busses mit Strom versorgt, zwischengespeichert. Die Batterie speichert zudem die Bremsenergie des Busses. Ein erster umgerüsteter Bus ist seit kurzem am Flughafen München im Einsatz und befördert Passagiere nahezu klimaneutral zwischen Flugzeug und Terminalgebäude.

Innovative Produkte

Robert Bosch GmbH – Stationäre, brennstoffflexible Brennstoffzellensysteme

Neue Dimensionen mit Weltraumtechnologie: Nicht in fernen Galaxien, sondern im heimischen Heizungskeller punktet das Siegerprojekt von Bosch. Mit der neuen, modular aufgebauten Festoxid-Brennstoffzelle (SOFC-Technologie) setzt Bosch neue Maßstäbe bei Leistung und Flexibilität. Sie kann sowohl mit Erdgas bzw. Biogas als auch mit Wasserstoff betrieben werden und öffnet so die Brücke ins Wasserstoffzeitalter. Mit einer elektrischen Leistung von 10 kW belegt sie ein bislang unerschlossenes Marktsegment und birgt großes Potenzial für die dezentrale Stromerzeugung.

Forschung & Entwicklung

Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und TU Dresden – Optimierung der Wasserstoffproduktion von Elektrolyseuren

Wasserstoff kommt in der Energiewende eine Schlüsselrolle zu. Eine Möglichkeit zur Wasserstofferzeugung ist die Elektrolyse, bei der Wasser mithilfe von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten wird. Dabei bildet sich der Wasserstoff in Gasbläschen an den Elektroden des Elektrolyseurs. Diese Bläschen behindern jedoch den Stromfluss, der zur Spaltung des Wassers führt. Mit dem Projekt „MADAGAS“ untersuchen die Forscher des HZDR, wie sich die Gasblasen früher lösen und aufsteigen können. Dadurch lassen sich die Wirkungsgrade der Anlagen erheblich steigern. Möglich wird dies u.a. durch ein verbessertes Design der Elektrode. Ein Projekt für den Praxistest wird bereits vorbereitet.

Klimaschutz & Kommune

evm-Gruppe – Regionaler Gestalter der Gaswende

Ein ganzheitliches Konzept verfolgt die evm-Gruppe mit dem „Gasnetz 2040“. Dabei werden viele verschiedene Einzelmaßnahmen zu einem ganzheitlichen Konzept verknüpft, um so die Gaswende regional zu gestalten. Schon seit 1999 arbeiten der Energieversorger, Unternehmen, Hochschulen und Bürger erfolgreich zusammen. Das Spektrum der Maßnahmen reicht vom Betrieb einer Erdgasentspannungsturbine und Biogasanlagen mit angeschlossenen Einspeiseanlagen bis zur Netzautomatisierung und der Gestaltung eines intelligent verknüpften Stromnetzes. Aktuell befasst sich das Unternehmen mit dem Ausbau seiner Biogasflotte und mit Wasserstofftechnologien, z. B. der Errichtung einer Power-to-Gas-Anlage, die aus Ökostrom Wasserstoff und im Anschluss synthetisches Methan erzeugt.

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