- Jury nominiert 16 zukunftsweisende Projekte in fünf Kategorien
- Fünf Wochen lang stellt die Gasbranche alle nominierten Projekte digital vor
- Preisverleihung findet am 4. November 2020 statt
Berlin, 28. September 2020. Unser Energiesystem ist im Wandel. Gas spielt dabei heute wie morgen eine wichtige Rolle und trägt mit emissionsarmen Lösungen zum Erreichen der Klimaziele bei. Vor diesem Hintergrund hat die Jury des 21. Innovationspreises der deutschen Gaswirtschaft heute aus 78 Bewerbungen 16 Projekte in den fünf Kategorien „Effiziente Energiekonzepte“, „Mobilität & Verkehr“, „Innovative Produkte“, „Forschung & Entwicklung“ und „Klimaschutz & Kommune“ für den Innovationspreis nominiert.
„Die ausgewählten Projekte verfügen angesichts aktueller Transformationsprozesse in den Sektoren Strom, Wärme, Mobilität und Industrie über besonders weitreichendes Entwicklungs- und Anwendungspotenzial“, betont der Jury-Vorsitzende Prof. Dr. Frank Behrendt, Leiter des Fachgebiets Energieverfahrenstechnik und Umwandlungstechniken regenerativer Energien an der TU Berlin. „Die Nominierten zeigen, wie der vielfältig nutzbare Energieträger Gas einen Beitrag zur Energiewende leistet und zur Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland beitragen kann.“
Die nominierten Projekte werden im Rahmen der „Innovationswochen“ vom 28. September bis zum 30. Oktober im digitalen „House of Innovation“ vorgestellt. Bei den wöchentlich stattfindenden „Meet Ups“ können sich Branche, Politik und interessierte Öffentlichkeit bereits im Vorfeld des Innovationspreises mit den Nominierten über aktuelle Entwicklungen und Projekte in den jeweiligen Bereichen austauschen.
Die Verleihung des Innovationspreises selbst wird aufgrund der Pandemie erstmals als Online-Format abgehalten. Die Veranstaltung wird am 4. November 2020 ab 14 Uhr live aus Berlin übertragen.
Der Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft 2020 steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Träger des diesjährigen Preises sind die vier Branchenverbände Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch (ASUE), Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und Zukunft ERDGAS. Die Unternehmen Wintershall Dea, Uniper und VNG unterstützen den Preis als Partner.
Weitere Informationen zum Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft und zum „House of Innovation“ finden Sie unter innovationspreis-gas.de.
Die Nominierten nach Kategorien:
Effiziente Energiekonzepte
- Graforce GmbH – Emissionsfreie Heizung mit negativer CO2-Bilanz
In einem Hotel wird mittels Plasmalyse Biomethan in Wasserstoff und reinen Kohlenstoff zerlegt. Damit wird das Gebäude vollständig klimaneutral beheizt. - Intergas B.V. / MHG Heiztechnik GmbH – Datenbasierte Energiewende
Die Unternehmen nutzen umfangreiche Live-Datenbanken, welche sinnvolle Effizienzmaßnahmen für die Energie- und Wärmewende aufzeigen sollen. - Thüga AG, Stadtwerke Heide, Open Grid Europe u.v.a. – Westküste 100
Das Westküste100-Konsortium will die Verknüpfung aller in Erzeugung, Nutzung und Weiterverarbeitung grünen Wasserstoffs anfal-lenden Produkte und Energieströme erreichen.
Mobilität & Verkehr
- CM Fluids AG – Bio-LNG im RangeExtender-Einsatz zum Upgrade für Dieselbusse
Mit der Umrüstung von Bestandsfahrzeugen auf Hybrid-Antrieb mit Bio-LNG-getriebenem Gasmotor schafft das Unternehmen auf dem Münchner Flughafen ein weiteres Puzzlestück für mehr Klimaschutz. - GP Joule GmbH – eFarm: Wasserstoffmobilität in Nordfriesland
An der Nordsee weht viel Wind und der wird jetzt kurz vor der dänischen Grenze noch besser genutzt. In der von GP Joule initiierten eFarm wird Wasserstoff erzeugt und regional genutzt, auch die bei der Erzeugung anfallende Abwärme. - Stadtwerke Konstanz GmbH – Bau eines LNG-betriebenen Fährschiffes auf dem Bodensee
Die Stadtwerke wollen eine Fähre in Betrieb nehmen, die vollständig mit Flüssigerdgas (LNG), perspektivisch flüssigem Biomethan (Bio-LNG), betrieben wird. Damit werden CO2- und Schadstoffemissionen nachhaltig reduziert.
Innovative Produkte
- ABB Automation GmbH – ABB Ability™ Natural Gas Leak Detection Ecosystem
Das Ziel der Entwicklung des Detektors ist die Vermeidung und Reduzierung von Methanleckagen. - Remeha GmbH und August Brötje GmbH (BDR Thermea Group) – Pilotprojekt mit wasserstoffbetriebenem Heizkessel
Der vorgestellte Brennwertkessel war der weltweit erste, der mit reinem Wasserstoff betrieben werden kann. - Robert Bosch GmbH – Stationäre, brennstoffflexible Brennstoffzellensysteme
Die von Bosch selbst gefertigten SOFC-Anlagen erschließen mit 10 kWel und mehr als 60 % Wirkungsgrad weitere Anwendungen für diese Effizienztechnologie. - Viessmann Werke Allendorf GmbH – Brennwertgeräte mit Wasserstoffbetrieb
Die neue Brennwertheizung von Viessmann ist „H2ready“ und kann durch einen einfachen Tausch des Brenners vollständig mit Wasserstoff betrieben werden.
Forschung & Entwicklung
- Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf – Optimierung der Wasserstoffproduktion von Elektrolyseuren
Die Mikrostruktur von Wasserstoffblasen hat großen Einfluss auf den Wirkungsgrad und die Kosten von Elektrolyse-Anlagen. Die Forscher schaffen hier Grundlagen für eine weitere Optimierung. - Kueppers Solutions GmbH, Gas- und Wärme-Institut Essen e. V. – Gasbrenner und 3D-gedruckte Mischeinheit zur NOX- und CO2-Reduzierung
Via 3D-Druck werden Bauteile in Gasbrennern kostengünstig erzeugt. Damit setzt das Projekt neue Maßstäbe der Wärmerückgewinnung und Abgasoptimierung bei Gasbrennern. Der Stand der Technik von ca. 65 % wird mit Vorwärmgraden von über 80 % deutlich übertroffen. - Engler-Bunte-Institut (EBI) ceb – 3-Phasen-Methanisierung
Das EBI am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat ein neues, hocheffizientes Verfahren zur Methanisierung von Wasserstoff entwickelt.
Klimaschutz & Kommune
- evm-Gruppe – Regionaler Gestalter der Gaswende
Wie schaffen die Gasnetze in der Fläche die Gaswende? Die evm setzt hier Zeichen und beeindruckt neben der technologischen Vielfalt in ihrem Netzbereich auch mit einer vorbildlichen Mitnahme der Kunden. - Aschaffenburger Versorgungs-GmbH – Neubaugebiet Anwandeweg mit Brennstoffzellen-Cloud
In Aschaffenburg will das Stadtwerk keinen Strom mehr verkaufen – es kauft ihn den Bauherren ab. Mit der Umkehr der Bezugsrichtung wird Neuland betreten – mit Brennstoffzellen. - Stadtwerke Lemgo GmbH – Erneuerbarer, Klimaneutraler Stadtkern (EKS)
Die Stadtwerke nutzen Abwasserwärme, um daraus mit einer Großwärmepumpe Fernwärme zu erzeugen. Ein BHKW erzeugt den Betriebsstrom dafür.