Der DVGW hat sehr früh technische Standards für die Biogaseinspeisung geschaffen. Damit war Deutschland das erste Land in Europa mit einem entsprechenden Regelwerk. Aktuell arbeitet der DVGW an einer Aktualisierung des Regelwerks „Aufbereitung von Biogas" mit.
Die großindustrielle Biogaserzeugung, verbunden mit den Vorteilen der Minimierung von Methanverlusten und der Steigerung der Energieeffizienz, ist unter den schwieriger werdenden wirtschaftlichen Bedingungen eine anspruchsvolle Aufgabe. Die Einspeisung von entsprechend aufbereitetem Biogas bietet dabei einige positive Aspekte:
In seinen Forschungsprogrammen erarbeitet der DVGW Lösungen für Fragen, zum Beispiel die Schwierigkeiten bei der Einspeisung von Biogas in Untertagespeicher, Probleme, die beim Einsatz von odoriertem Flüssiggas zur Konditionierung von Biogas vor der Netzeinspeisung auftreten können, das Verhalten von Biogasen gegenüber Gasgeräten und Bauteilen der Gasversorgung oder die Auswirkungen eines intensiven Anbaus nachwachsender Rohstoffe (NawaRos) auf den Wasserhaushalt und die Gewässergüte. Umfangreichstes Produkt ist bislang der Biogaspotenzialatlas Deutschland.
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Am 24. April 2012 haben die Geschäftsführer des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW), der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) und des Fachverbands Biogas e. V. (FvB) eine Vereinbarung zur Gründung eines „Koordinierungskreises Biogas“ unterzeichnet. Ziel des Gremiums ist es, die Neuerstellung oder Überarbeitung von technischen Regelwerken für die Errichtung und den Betrieb von Biogasanlagen zu koordinieren.
Thematisch werden vor allem sicherheitstechnische Anforderungen bei der Planung und dem Betrieb von Anlagen zur Erzeugung, Speicherung, Aufbereitung, Weiterleitung und Nutzung von Biogas bearbeitet. Darüber hinaus werden auch Aspekte der Substratbereitstellung und der Organisationsstrukturen sowie die Qualifikation des Personals von Biogasanlagen behandelt.
Neben diesen technisch-organisatorischen Fragen werden in dem Koordinierungskreis auch strategische Fragen zur Rolle der Biogasnutzung diskutiert, die mit jeder Neufassung des erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) Einschränkungen erfährt, mit der Folge, dass der Neubau von Biogasanlagen fast zum Erliegen gekommen ist.
Aus Sicht des Gewässerschutzes ist bei der Biogasproduktion neben dem Energiepflanzenanbau die landbauliche Verwertung der Gärprodukte ein kritischer Faktor. In den letzten Jahren haben die sog. Kofermente, also insbesondere Bioabfälle nicht-landwirtschaftlichen Ursprungs, als Ausgangssubstrate der Biogasproduktion stark an Bedeutung gewonnen. Damit gehen zusätzliche stoffliche und hygienische Gefährdungen für die Beschaffenheit des Rohwassers für die Trinkwasserversorgung einher, auf die der Gewässerschutz vorsorgend reagieren muss.
Der DVGW erarbeitet zurzeit Anforderungen an die landwirtschaftliche Verwertung von Gärprodukten und deren Qualitätssicherung. Sobald Ergebnisse vorliegen, finden Sie dazu an dieser Stelle eine Verlinkung.