01. Januar 2021
Projektlaufzeit: 01.2020 - 12.2022
Projektstatus: laufend
Förderkennzeichen: W 202012
Das Projekt wird durchgeführt von:
Neben dem DVGW beteiligen sich folgende Akteure an dem Projekt:
Im Rahmen des Projekts Mikrobiologische Parameter werden Rohwässer von unterschiedlichen Unternehmen der Wasserversorgung auf bakterielle und virale Krankheitserreger untersucht. Dabei wird der Fokus auf besonders relevante Krankheitserreger wie Campylobacter (bakteriell) und enteropathogene Viren (z.B. Adeno-, Entero- oder Noroviren) gelegt. Hierfür werden die bei Wasserversorgern bereits vorliegende mikrobiologische Daten von Oberflächenwässer, Rohwässer und Wässer nach den ersten Aufbereitungsschritten zusammengestellt und ausgewertet. Um den Nachweis der Krankheitserreger und auch der Indikatoren zu ermöglichen, werden je nach erwarteten Konzentrationen innovative Anreicherungsverfahren angewendet. Die speziellen Untersuchungen schließen sowohl kulturelle Verfahren als auch die Methode der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) sowie Indikatoren ein.
Im Projekt beteiligen sich Wasserversorger mit einem sehr breiten Spektrum an Rohwässern. Alle sind zwar im weitesten Sinne beeinflusst durch Oberflächenwasser, aber in Bezug auf den Nachweis von Fäkalindikatoren decken sie das gesamte Spektrum ab – von „immer“ über „manchmal“ bis zu „selten“ oder „nie“. Die Rohwasserarten umfassen Flusswasser, Bodenfiltrate und Uferfiltrate und ergeben somit einen guten Querschnitt durch die übliche Aufbereitungstechnik für Wasserwerke in Deutschland.
In die neue EU-Trinkwasserrichtlinie (EU-DWD) wurde ein „risk based approach“ aufgenommen. Demnach müssen „somatische Coliphagen“ für Rohwasser, und bei Bedarf auch das aufbereitete Wasser, als Parameter bei der Betrachtung mikrobiologischer Risiken berücksichtigt werden. Bisher ist jedoch unklar, wie ein solches Messprogramm bei den Wasserwerken in der deutschen Wasserversorgung sinnvoll und angemessen umgesetzt werden könnte.
Im Forschungsvorhabens Mikrobiologische Parameter sollen hierfür Daten gesammelt und ausgewertet werden. Weiterhin werden spezifische Untersuchungen in verschiedenen exemplarischen Wasserversorgungsunternehmen (WVU) durchgeführt, die die weite Spanne der in Deutschland üblichen Wasseraufbereitungsverfahren umfassen. Die gewonnenen Daten sollen eine mikrobielle Risikobewertung in Bezug auf die potentielle Anwesenheit von Krankheitserregern ermöglichen. Dies dient wiederum als Grundlage für eine sinnvolle und angemessene Umsetzung der mikrobiologischen Anforderungen der neuen EU-Richtlinie in nationales Recht.